Sie sind hier:

Schweizer Viertel

Fördergebiet im Programm WiN und in der Städtebauförderung

Das Gebiet. Das Fördergebiet "Schweizer Viertel" liegt im Stadtteil Osterholz und besteht aus dem Quartier Schweizer Viertel im Ortsteil Ellenerbrok-Schevemoor sowie der unmittelbar angrenzenden, im Ortsteil Tenever gelegenen Siedlung Hahnenkamp. Die Bebauung im Programmgebiet ist heterogen. Geschosswohnungsbau aus den 1960er Jahren, überwiegend in viergeschossiger Zeilenbauweise, vereinzelt auch achtgeschossige Hochhäuser, prägen das Gesamtbild des Gebiets gemeinsam mit ausgedehnten Einfamilienhausgebieten mit freistehenden Häusern sowie Reihenhäusern. Neben Einzeleigentümern gehören die Wohnungen unterschiedlichen Wohnungsgesellschaften. Dies erklärt den unterschiedlichen Zustand der Wohnungen und Gebäude, die teilweise sanierungsbedürftig sind und dadurch negativ sowohl auf die Lebensqualität der Bewohner:nnen als auch auf das Gesamtbild des Gebietes nach innen wie nach außen wirken.

Im Programmgebiet leben ca. 8.000 Menschen. Über 50% von ihnen haben einen Migrationshintergrund, überwiegend mit osteuropäischer oder türkischer Herkunft. Bei Kindern und Jugendlichen beträgt ihr Anteil mehr als 70%. Die Heterogenität des Gebiets spiegelt sich auch in der Altersstruktur wider. Neben einer großen Zahl junger Menschen ist ein Viertel aller Bewohner:innen über 65 Jahre alt. Viele Bewohner:innen sind auf Transferleistungen angewiesen, insbesondere die Kinderarmut ist prägend.

Eine Reihe sozialer Angebote für unterschiedliche Zielgruppen und Bedarfe bietet gute Anlaufstellen im Gebiet. Allerdings reichen diese im Vergleich der Bewohner:innenzahl und im Hinblick auf die unterschiedlichen Problemlagen nicht aus. Vor allem Räume für zusätzliche soziale, kulturelle und bildungsorientierte Angebote fehlen und öffentliche Plätze können aufgrund unzureichender Gestaltung nicht ausreichend genutzt werden.

Die Förderung. Mit der Aufnahme des Schweizer Viertels und des Hahnenkampquartiers in die Gebietskulisse der Förderprogramme "Wohnen in Nachbarschaften" (WiN), "Soziale Stadt" und "LOS-Bremen II" wurden die Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung des Gebietes deutlich verbessert. Zeitgleich mit der Gründung eines lokalen Forums wurde im Juni 2009 ein Quartiersmanagement eingesetzt, das zum Sozialzentrum Hemelingen/Osterholz beim Amt für Soziale Dienste gehört. Das Quartiersmanagement ist die zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle für die Entwicklung des Schweizer Viertels. Als Geschäftsführung des lokalen Forums plant und moderiert es dessen alle vier bis sechs Wochen in den Räumlichkeiten der AWO Begegnungsstätte öffentlich stattfindenden Sitzungen. Orientierungsrahmen für die Schwerpunkte der Quartiersentwicklung ist das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK), das vom Quartiersmanagement in Rücksprache mit dem Quartiersforum und im Rahmen jährlicher Workshops kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Ein besonderer Schwerpunkt des Quartiersmanagements im Schweizer Viertel ist die Neu- und Weiterentwicklung von sozialer Infrastruktur im Gebiet, die durch die Kombination aus Städtebauförderung und WiN-Förderung herausragend gelungen ist. Aktuelle Beispiele sind das „Mehrgenerationenhaus“ und das „Schweizer Foyer“.

Quartiersbüro