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Marßel

Fördergebiet im Programm WiN

Das Gebiet. Das Wohngebiet Marßeler Feld im Nordwesten der Stadt, an der Stadtgrenze zu Niedersachsen, entstand in den 1960er Jahren. Es umfasst viergeschossige Zeilenbauten, vier achtgeschosssige Hochhäuser sowie Reihenhäuser. Die meisten der ca. 2.100 Wohnungen sind im Besitz der Wohnungsbaugesellschaften Gewoba und Brebau. Beide Wohnungsbaugesellschaften haben in den vergangenen Jahren in Sanierung und Modernisierung ihrer Gebäudesubstanz in Marßel investiert. Im Gebiet liegen eine Grundschule, ein Schulzentrum, Kindergärten und die Bezirkssportanlage. An der Upsalastrasse gibt es den Jugendclub ups, am Helsingborger Platz das Nachbarschaftshaus Marßel mit Cafébetrieb. Einkaufsmöglichkeiten gibt es an der Stockholmer Straße und kleinteiliger auch am Helsingborger Platz.

Die Förderung. Von 1990 bis 1998 war Marßel Teil des Bremer Nachbesserungsprogramms mit den Schwerpunkten der Behebung städtebaulicher Defizite und dem Ausbau der sozialen Infrastruktur. 1998 wurde Marßel in die Programme „Wohnen in Nachbarschaften“ (WiN) und „Lokales Kapital für Soziale Zwecke“ (LOS) aufgenommen. Marßel hat damit an die Erfolge der Nachbesserung anknüpfen können, so dass der Schwerpunkt nunmehr auf die Weiterentwicklung und Stabilisierung bestehender Einrichtungen und Angebote gelegt werden konnte.

Eine im Jahr 2004 erstellte Programmevaluation stellte fest, dass die Situation im Gebiet sich soweit stabilisiert bzw. verbessert hatte, dass sich ein dreijähriges "Phasing Out" von Marßel aus dem Programm anbot. Die Übergangsphase wurden 2008 beendet. Ein Quartiersfonds für kleinteilige, bewohnergetragene Projekte wurde behalten, auch um den Betrieb des Nachbarschaftshauses Marßel über die Regelförderung hinaus sicherzustellen.

Mit Beginn der 2020er Jahre hat das Monitoring „Soziale Stadt“ jedoch erneut eine Verschlechterung der Sozialindikatoren festgestellt. Im Jahr 2022 wurde Marßel deshalb wieder als vollwertiges Fördergebiet in die Gebietskulisse des Programms WiN aufgenommen und mit einem größeren Gebietsbudget unterstützt. Im Jahr 2024 wurde für das Statistische Quartier „Stockholmer Straße“ (ca. 5.441 EW) ein sehr niedriger Status festgestellt. Die Entwicklung wird auf den starken Zuzug durch Geflüchtete und Zugewanderte in den letzten Jahren zurückgeführt. Das Gebiet hat dadurch auch einen Anstieg der absoluten Einwohner:innenzahlen zu verbuchen, so dass der Bedarf an Beratung und Förderung gestiegen ist. Aus diesem Grund wird das WiN-Gebiet Marßel ab 2024 von einer 50%-Förderung auf eine 100 %-Förderung aufgestockt.

Quartiersbüro im Nachbarschaftshaus Marßel