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Lüssum-Bockhorn

Fördergebiet im Programm WiN und in der Städtebauförderung

Das Gebiet. Der Ortsteil Lüssum-Bockhorn liegt relativ abgelegen im Nordwesten Bremens im Stadtteil Blumenthal. Im Zentrum überwiegen Zeilenbauten und Punkthochhäuser aus den 1960er und 1970er Jahren, am Rand herrscht Einfamilien- und Reihenhausbebauung vor. Im Fördergebiet, das über den Ortsteil Lüssum-Bockhorn hinausgeht und auch die schon zum Ortsteil Blumenthal gehörende Bürgermeister-Kürten-Straße einschließt, leben ca. 14.000 Menschen. Schwerpunktgebiete für die Förderung sind die Lüssumer Heide, der Lüssumer Ring und seine Nebenstraßen, das Gebiet Hegeweg/Pürschweg und die Bürgermeister-Kürten-Straße mit einem 15geschossigen Hochhaus.

Das Gebiet mit einem hohen Anteil an Transferleistungsempfänger:innen und Menschen mit Migrationshintergrund gilt bereits seit Ende der 1980er Jahre als Bereich mit besonderem Entwicklungsbedarf und gehört langjährig zu den Fördergebieten von Bundes- und Landesprogrammen.

Die Förderung. Bereits 1990 wurde das Quartier Lüssumer Heide/Lüssumer Ring und Nebenstraßen als Sanierungsgebiet nach dem Baugesetzbuch ausgewiesen. Organisiert vom Quartiersmanagement sowie einem Sanierungsbeauftragten und begleitet von einem intensiven Bewohnerbeteiligungsprozess wurde im Rahmen des Programms "Nachbesserung von Großsiedlungen" bis 1999 eine umfangreiche Sanierung der Wohnblöcke und Hochhäuser vorgenommen. Hinzu kam die Neugestaltung aller im Gebiet vorhandenen Spielplätze und hausnahen Spielbereiche sowie der Außengelände von Kita und Schule. Bis heute wirkender Leuchtturm für die Verbesserung der Infrastruktur war im Juli 1997 die Eröffnung des „Hauses der Zukunft“, das gemeinsam von einem Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt mit Handwerksbetrieben errichtet wurde.

Seit 1999 profitiert Lüssum von den Programmen "Wohnen in Nachbarschaften“ (WiN) und "Soziale Stadt". 2005 wurde das Fördergebiet auf den gesamten Ortsteil Lüssum-Bockhorn ausgeweitet und noch um die Bürgermeister-Kürten-Straße ergänzt. Seit 2004 werden außerdem die mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfond finanzierten Programme „Lokales Kapital für Soziale Zwecke“ (LOS) und „STÄRKEN vor Ort“ genutzt.

Ermöglicht u.a. durch zusätzliche Mittel aus dem Programm „Stadtumbau West“ begann im Jahre 2006 für Lüssum-Bockhorn ein Prozess der Umgestaltung und der sozialen Stabilisierung, den die im Gebiet vertretenen Wohnungsunternehmen und die Stadtgemeinde Bremen gemeinsam mit der Bewohnerschaft umgesetzt haben. Durch den Abriss von Punkthochhäusern mit insgesamt 320 Wohneinheiten entstanden Flächen für neue Nutzungen. Das neue "Grüne Band Lüssum" verknüpft Wohngebiete und Einrichtungen im Quartier.

Während das im Februar 2004 vorgelegte Quartiersentwicklungskonzept noch eine negative Bevölkerungsentwicklung und einen zunehmende Wohnungsleerstand konstatiert, ist spätestens mit der Ankunft von Geflüchteten im Zuge der Zuwanderungsbewegung ab 2015 der Wohnungsleerstand vollständig beseitigt. Auch die soziale Struktur hat sich in den vergangenen Jahren erneut verändert. Das Ankunftsquartier Lüssum-Bockhorn trägt so kontinuierlich dazu bei, weniger privilegierte Menschen aufzunehmen und zu integrieren. Haben sie auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt Fuß gefasst, verlassen sie oft das Ankunftsquartier, neue Personen mit besonderen Bedarfen ziehen in das mit sozialer Infrastruktur gut ausgestattete Gebiet nach.

Quartiersbüro im Haus der Zukunft