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Kattenturm

Fördergebiet im Programm WiN und in der Städtebauförderung

Das Gebiet. Kattenturm ist ein Ortsteil des südlich der Weser an der Grenze zu Niedersachsen gelegenen Stadtteils Obervieland. In seiner heutigen Struktur entstand Kattenturm erst in den 1960er und 1970er Jahren. Nachdem das heutige Klinikum Links der Weser gebaut worden war, wurde in unmittelbarer Nähe die Großwohnsiedlung Kattenturm-Mitte in überwiegend drei- bis viergeschossiger Bauweise und mit mehreren bis zu dreizehnstöckigen Hochhäusern und insgesamt etwa 1.750 Mietwohneinheiten errichtet. Weiterer Geschosswohnungsbau folgte an der Theodor-Billroth-Straße, später ergänzt durch Reihenhäuser. Kattenturm ist ein kinderreiches und multikulturelles Quartier, es leben hier überdurchschnittlich viele alleinerziehende Elternteile.

Spätestens in den achtziger Jahren verstärkte sich ein Abwärtstrend in Kattenturm. Städtebauliche Fehlplanungen und Mängel der sozialen Infrastruktur wurden deutlich, die Mieterstruktur wandelte sich durch verstärkte Abhängigkeit von Transfereinkommen, Nahversorgungsangebote verschwanden und Leerstände im Mietwohnungsbestand nahmen zu. Deshalb wurde Kattenturm-Mitte schon Anfang der 1990er Jahre in das Nachbesserungsprogramm des Senats aufgenommen.

Die Förderung. In den Folgejahren wurden insbesondere durch die Kooperation vieler Akteur:innen in Kattenturm und durch den Einsatz erheblicher privater und öffentlicher Mittel etliche Mängel beseitigt und ein Niedergang des Quartiers aufgehalten. Trotzdem gehörte der Ortsteil auch Ende der neunziger Jahre noch zu den als benachteiligt ausgewiesenen Gebieten in Bremen und wurde in das Förderprogramm WiN (Wohnen in Nachbarschaften) aufgenommen.

Wegen erheblicher städtebaulicher Mängel erklärte der Bremer Senat das Quartier Kattenturm-Mitte 1991 zum Sanierungsgebiet. Das Ziel dabei war, durch ressort- und bereichsübergreifende Maßnahmen eine positive Entwicklung für Kattenturm einzuleiten. Dafür wurden in den Folgejahren Städtebauförderungsmittel in Millionenhöhe bereitgestellt. Als programmatische Grundlage für den weiteren Einsatz von Fördermitteln wurden 2023 ein integriertes Entwicklungskonzept (IEK) und ein Rahmenplan für Kattenturm vorgelegt.

Neben der Großsiedlung Kattenturm-Mitte gehörte seit 2009 auch das Quartier rund um die Martin-Buber-Straße in Arsten-Nord zu den Schwerpunktgebieten des Programms „Wohnen in Nachbarschaften“. Dieses Kleinstgebiet nördlich des Autobahnzubringers Arsten wurde Ende 2020 aus der Förderung als WiN-Gebiet entlassen, weil das Monitoring „Soziale Stadt“ keine Hinweise mehr auf einen unterdurchschnittlichen sozialen Status ergeben hatte. Als WiN-Nachsorgegebiet wird der örtliche Quartierstreff in Arsten-Nord aus der Förderschiene „Quartierszentren“ gefördert.

Quartiersbüro im Quartierszentrum am Sonnenplatz