Das Gebiet. Gröpelingen ist ein traditioneller Arbeiterstadtteil im Bremer Westen. Prägend waren und sind die Hafengebiete. Die Werftenindustrie war lange Zeit einer der wichtigsten Arbeitgeber. Im Zuge der Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften ab den 1950er Jahren ließen sich in Gröpelingen viele Migranten nieder. Mit dem Strukturwandel in den 1980er Jahren und der Schließung der AG Weser 1983 erfolgte ein gravierender Umbruch, der zu einem Verlust vieler Arbeitsplätze führte. Ein Zuwanderungsstadtteil ist Gröpelingen geblieben. Hier leben ca. 26.300 Menschen. Einen Migrationshintergrund haben 40,6 %. Mehr als die Hälfte von ihnen ist türkischer Herkunft.
Die Förderung. Das WiN-Fördergebiet Gröpelingen umfasst den größten Teil des Stadtteils Gröpelingen. Es besteht aus den Ortsteilen Gröpelingen, Ohlenhof und Lindenhof. Der Ortsteil Oslebshausen ist ein eigenständiges Fördergebiet. Nach der Aufnahme des Schwerpunktgebiets Stuhmer Straße im Jahr 2000 wurde das WiN-Fördergebiet 2009 auf drei Ortsteile ausgeweitet. Diese umfassen Wohnanlagen im Bereich der Stuhmer Straße, der Rostocker und Stralsunder Straße sowie den Bereich rund um den Liegnitzplatz und die Lindenhofstraße im Lindenhofquartier. Gröpelingen ist das einzige Fördergebiet, dass aufgrund seiner Größe und vielfältigen Problemlagen einen 150%igen WiN-Fördersatz erhält.
Die soziale Infrastruktur im Fördergebiet ist mittlerweile gut entwickelt. Hier befinden sich die Stadtbibliothek West, in der auch der Gesundheitstreffpunkt West zu finden ist, die Zweigstelle West der Bremer Volkshochschule, das Nachbarschaftshaus "Helene Kaisen" und das Gemeinschaftshaus Stuhmer Straße. Weitere wichtige Einrichtungen sind das Jugendfreizeitheim, die Ohlenhof-Farm und der "Wilde Westen", in dem ein Streichelzoo, eine Suppenküche sowie ein Spielhaus zu finden sind.
In Gröpelingen kommen neben den Fördermitteln aus dem kommunalen Programm „Wohnen in Nachbarschaften“ auch Städtebaufördermittel zum Einsatz. Ein erstes Integriertes Entwicklungskonzept Gröpelingen (IEK) wurde im Jahr 2014 in einem umfassenden Beteiligungs- und Abstimmungsprozess erarbeitet und von der damaligen Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Energie beschlossen. Seitdem können Städtebaufördermittel in Höhe von knapp 16 Mio. Euro aus den Programmen „Stadtumbau“ und „Soziale Stadt“, zzgl. 1,5 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) vor Ort in Beteiligungsprozessen entwickelten Projekte eingesetzt werden. Das IEK Gröpelingen ist der programmatische Orientierungsrahmen für den derzeit umfassendsten und größten Stadterneuerungsprozess in der Stadtgemeinde Bremen. 2021 haben Senat und Baudeputation die die Fortschreibung des IEK Gröpelingen und den Einsatz weiterer Städtebauförderungsmittel in Gröpelingen beschlossen. Der weitere Einsatz von Städtebaufördermitteln ist bis 2029 vorgesehen.
Seit dem Jahr 2024 werden WiN-Förderung und Städtebauförderung auch durch beschäftigungspolitische Maßnahmen im Rahmen des Bund-Länder-Programms "Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier" (BiWAQ) ergänzt.
Gröpelingen im Stadtgebiet